Wofür steht EFR?
Das Kürzel EFR steht für die Enhanced Full Rate: Dabei handelt es sich um ein spezielles Verfahren, um Sprache zu codieren und zu komprimieren. Ziel ist es, die Sprachqualität zu verbessern, ohne dass zugleich eine höhere Bandbreite benötigt wird. In der Anfangsphase der Mobiltelefonie war das Verfahren noch nicht zwingend notwendig, da die meisten Telefonate vom mobilen zum Beispiel in das ISDN-Festnetz geführt worden sind. Auf dieser Basis entstand zunächst die Half-Rate-Codierung (H-R), die für diese Bedürfnisse prinzipiell ausreichend war.
Wofür wird EFR benötigt?
Warum es Verfahren wie EFR überhaupt bedarf, liegt am digitalen Standard, der mit dem GSM-Netz in der zweiten Generation eingeführt worden ist. Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass auch die Sprache in digitale Signale umgewandelt werden muss, was bei entsprechender Übertragungsqualität wie bereits erwähnt eine hohe Bandbreite benötigt. In diesem Zusammenhang kommt der Fachbegriff Codec ins Spiel, der sich aus den jeweiligen Anfangsbuchstaben von Coder und Decoder zusammensetzt, denn um digital telefonieren zu können, muss die Sprache am anderen Ende der Leitung wieder decodiert werden. Neben dem verwendeten Handy oder Smartphone kommen noch weitere Faktoren zum Tragen, die sich auf die Qualität auswirken: Dazu zählt vor allem die jeweils verfügbare Übertragungsgeschwindigkeit.
Vergleich zur Notwendigkeit von EFR:
Nimmt man etwa den älteren ISDN-Standard, so ist hier eine Übertragungsrate von 64 kBit/s vorgesehen, optimal für Sprachübertragungen. Im Gegensatz dazu steht im GSM-Netz nur eine Rate von 13 kBit/s zur Verfügung – mit der Folge, dass die 64 kBit/s entsprechend herunterkomprimiert werden müssen. Als Vorgänger zu EFR wird zunächst mit dem Full Rate-Codec gearbeitet (FR), da jedoch die Qualität für das GSM-Netz noch nicht zufriedenstellend ist, arbeitet man an einem verbesserten Algorithmus, wie er letztlich bei dem EFR-Codec verwendet wird. Die Folge: Die Sprachqualität hat sich nochmals deutlich verbessert. Bei UMTS oder LTE werden jeweils wieder eigene Codecs verwendet.