Sieben ist allgemein ein mechanisches Trennverfahren, mit dessen Hilfe sogenannte Schüttgüter wie Kies oder auch Getreide nach Größe sortiert werden können. Dazu werden die jeweiligen Güter auf Siebe gegeben, die meist entweder geschüttelt oder in Rotation versetzt werden, sodass kleinere Stücke hindurchfallen, größere aber im Sieb liegen bleiben. Auch Kaffeebohnen werden durch Sieben nach Größe voneinander getrennt.
Warum muss man Kaffee sieben?
Die Größe von Kaffeebohnen ist ein Hauptkriterium, um die Qualität eines Kaffees auf einfache Art und Weise zu bestimmen: Denn je größer eine Bohne ist, desto besser ist in der Regel auch ihre Qualität. Dies hängt damit zusammen, dass langsam reifende Bohnen gleichzeitig eine höhere Größe und Dichte sowie eine höhere Qualität erreichen. Zusätzlich ist das Sieben notwendig, um einheitliche Bohnengrößen zu erhalten – damit die Bohnen beim Rösten keine unterschiedlichen Röstgrade erreichen.
Welche Siebe gibt es für Kaffee?
Zum Sieben des Kaffees werden verschiedene Siebe mit unterschiedlich großen Löchern verwendet. Die Bohnen, die dann durch alle Siebe hindurchfallen, sind die minderwertigsten Bohnen. Die Siebgröße wird immer in Inches angegeben: In der Regel wird mit dem Sieben bei 8/64 Inches gestartet, bis man schließlich bei 20/64 Inches angelangt ist. Sieb 20 entspricht dabei einer Lochgröße von 7,95 mm. Kaffeebohnen gelten bereits als qualitativ hochwertig, wenn sie bei Siebgröße 16 im Sieb liegen bleiben.
Welche Klassifizierungen ergeben sich durch das Sieben?
Für die Klassifizierung des gesiebten Kaffees gibt es je nach Anbaugebiet unterschiedliche Bezeichnungen: Bei Kaffees aus Afrika und Indien werden besonders große Kaffeebohnen z.B. mit AA bezeichnet, große Bohnen mit A und mittelgroße bzw. kleine mit B und C. Stammen Kaffees dagegen aus Mittelamerika, erhalten sehr große und große Bohnen die Bezeichnung Superior, während man bei mittelgroßen und kleinen Kaffeebohnen von Segundas und Terceras spricht.